Indien Reise – Einblicke in Fairen Handel

Christine Junker berichtet von ihrer Indien-ReiseChristine Junker war im März 15 Tage mit einer 14köpfigen Reisegruppe verschiedener Weltläden auf Einladung von el puente in Süd-Indien bei 5 Handelspartner-Organisationen und 10 Produzenten unterwegs.

Am 2.5.11 hat sie im Rahmen eines Bildvortrages von dieser interessanten und aufschlussreichen Reise erzählt.  Anhand kleiner Videokonsequenzen und einer knappen Auswahl von ursprünglich 5.000 Fotos konnten die über 50 Interessierten sich nicht nur ein Bild von den Werkstätten und MitarbeiterInnen machen sondern sich auch anhand von Video- und Tonaufnahmen einen akustischen Eindruck von den südindischen Großstädten Mombay (eh. Bombay) und Kolkhata (eh. Kalkutta) machen. Auch einen Einblick in eine kleine Mietwohnung einer Mitarbeiterin konnte man gewinnen und sich hierbei fragen, warum man für so eine „Behausung“ Miete zahlen muss.

Produkte von der Indien-ReiseDer überwiegende Teil des Vortrages befasste sich mit den besuchten Produzenten, ihren Werkstätten und v.a. ihren meist weiblichen MitarbeiterInnen. So war es angenehm zu erfahren, dass es Projekte gibt, die v.a. Menschen mit Behinderungen oder schweren Krankheiten beschäftigen und ausbilden. So gab es ein Projekt mit taubstummen Mitarbeitern, eines in dem auch HIV-infizierte beschäftigt werden, die üblicherweise von Angehörigen einen Kanister Benzin geschenkt bekommen um sich damit zu verbrennen. Es werden in vielen Projekten v.a. Frauen beschäftigt und ausgebildet, da diese in großen Teilen Indiens immer noch zu den benachteiligten Personengruppen zählen.

Sehr hilfreich für das hauptsächlich aus den Ortenauer Weltläden und Aktionsgruppen besthende aufmerksame Publikum waren die Video- und Fotosequenzen, die die einzelnen Arbeitsschritte einiger Produkte wie Seidenschals, Holzspielzeug, bedruckte Tücher und tönernen Teekannen aufzeigten. So kann man im Verkauf noch viel besser auf die Produktionsbedingungen hinweisen und dadurch die angeblich „hohen“ Preise des Fairen Handels mit viel Hintergrundwissen relativieren und das Augenmerk auf die Arbeitsbedingungen und die umweltverträgliche Produktionsweise lenken.

Leider sind in solchen Projekten immer noch erst ein paar Tausend Menschen beschäftigt. Es ist also auch dort nur erst ein Regentropfen. Umso mehr ein Signal an uns hier weiterhin mit Begeisterung für diese Produkte zu werben und somit den Fairen Handel voranzubringen.