Fair reisen – geht das? – Frank Herrmann lieferte Antworten und Anregungen

Frank Herrmann - Journalist und Buchautor
Frank Herrmann – Journalist und Buchautor

Am Donnerstagabend hat Frank Herrmann die Besucher des Vortrages „Fair reisen – ein Baustein einer nachhaltigen Lebensweise“ auf eine Reise durch die Auswirkungen unseres Reiseverhaltens mitgenommen. Wie sehr unser Verhalten an den Urlaubsorten dieser Welt die Einheimischen selbst in europäischen Großstädten wie Barcelona stört hat Herrmann eindrücklich dargestellt.

Dass wir, oft ohne Absicht und ohne Reflexion, in einen „Urlaubsmodus“ umschalten, sobald wir in einen Flieger, einen Buseinsteigen oder auf ein Schiff gehen, zeigte er nicht nur anhand von Fotos, die wilde Müllkippen an Stränden, neben Touristendörfern oder auch einfach neben Straßen zeigten, sondern auch indem er uns vorrechnete, wieviel Plastikmüll wir durch Begrüßungscocktails, Wasserflaschen in Restaurants, Hotels und auf Tagesausflügen entstehen lassen. Dass die Müllberge auch durch die einheimische Bevölkerung „befüttert“ werden ist mithin ein Nebenprodukt des Tourismus und auch der globalen Wirtschaft.

Als Auswege stellte Frank Herrmann verschiedene Möglichkeiten vor: so kann jeder die CO2-Belastung seiner Reise – egal ob mit Flugzeug, Schiff oder Auto – kompensieren, z. B mit Atmosfair, myclimate oder Klimakollekte. Er selbst hat ein Projekt in Südostasien besucht, bei dem in einem Verarbeitungsprozess von Maniok-Wurzeln das entstandene Methan eingefangen und zur Befeuerung genutzt wurde. Dadurch wurde zum Einen das Entweichen von Methan in die Atmosphäre verhindert und zum Anderen wurde die bisher zur Feuerung verwendete Kohle durch das Methan ersetzt. Hierdurch werden mehrere tausend Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Solche und ähnliche Projekte, welche die Entstehung der Treibhausgase verringern und zusätzlich bereits entstandene Treibhausgase kompensieren, werden von den Klimakompensationsdienstleistern finanziert.

Fair einkaufen – aber wie? – 5. Auflage

Ein weiterer Baustein für eine nachhaltige Lebensweise ist neben dem Fairen Handel auch das längere Gebrauchen von Kleidung, Elektrogeräten – und auch das Reparieren dieser Gebrauchsgegenstände. Hierbei helfen auch die verschiedenen Repair-Cafés, wie zum Beispiel das Offenburger Repair-Café, welches – mit wenigen Ausnahmen – immer am 3. Samstag im Monat stattfindet. Das nächste also am 17. Oktober.

Wer noch mehr über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Lebensweise erfahren möchte, kann zum Einen weitere Vorträge von Frank Herrmann besuchen oder sein Buch in der neuesten, fünften Auflage „fair einkaufen – aber wie?“ kaufen – auch bei uns im Weltladen.