Brasilianischer Landwirt berichtet über das Staudammprojekt am Tapajós – 3.3.16

Vortrag und Diskussion am 3.3.2016, um 18.30 Uhr im Weltladen Regentropfen, Lange Str. 19, Offenburg:

Am Rio Tapajós, einem südlichen Zufluss des Amazonas, im Bundesstaat Pará, sollen jetzt sieben Staustufen gebaut werden. Der größte Staudamm wird 53 m hoch und 7608 m lang sein und einen Stausee von 123 km Länge erzeugen. Bedroht davon sind mehrere Gemeinden und das indigene Volk der Munduruku. Eine der Gemeinden ist Pimental, ein Fischerdorf mit etwa 850 Einwohnerinnen und Einwohnern, das in den Fluten des Staudamms unterzugehen droht.

Egidio Alves SAMPAIO - Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei CPT und Mitorganisator der Fastenaktion in Brasilien
Egidio Alves SAMPAIO – Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei CPT und Mitorganisator der Fastenaktion in Brasilien

Aus dieser Region besucht uns im Rahmen der Misereor Fastenaktion Egidio Alves Sampaio. Seinen ersten Job trat Sampaio Ende der 1970er Jahre beim Bau des Tucuri-Staudamms an. Heute kommt ihm diese Arbeit zugute.

„Ich habe nicht nur eine Wissensgrundlage. Ich spreche nicht nur von theoretischen Kenntnissen, sondern ich habe auch eine persönliche Erfahrung und weiß, was bei einem Staudammbau passiert.“

Er arbeitet ehrenamtlich in seiner Pfarrei, vor allem zu den sozialen Fragen und organisiert jedes Jahr die Fastenaktion in seiner Region. Ab 1996 bestritt er seinen Lebensunterhalt ausschließlich über die Landwirtschaft, blieb aber dem Engagement in der Gemeinde weiterhin treu.

Mit dem Bau des Staudamms am Fluss Tapajós versprechen die Firmen den Menschen die Entwicklung der Region, den Bau von Straßen, Universitäten und eine bessere Lebensqualität. Die Interessen der Menschen, die am und vom Fluss leben, sowie die der indigenen Bevölkerungsgruppen werden den ökonomischen Interessen des Landes nachgeordnet. Die Frage, was diese Entwicklung für die Menschen, z. B. in Pimental, bedeutet, wird von der CPT Itaituba mit den Behörden diskutiert.

Aktuell unterstützt Egidio Alves Sampaio die Menschen darin, Besitztitel für ihr Land zu erhalten und berät Kleinbauernfamilien in Fragen der nachhaltigen Landwirtschaft.

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Aufgrund geringen Platzangebots wird um Anmeldung per eMail oder per Telefon (0781 – 77 22 3) gebeten.

Misereor ruft zur Teilnahme an einer Petition gegen den Bau des Staudammes am Tapajós auf – zur Petition bitte aufs Bild klicken: