#Agenda2030 #SDG16: Das können wir besser…

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Ein wichtiges Ziel, das in Ziel #SDG17 der UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung steht, ist das Ziel einer kohärenten Politik jedes einzelnen Staates. Zu finden unter dem Punkt „Global Targets“ im Abschnitt „Systemic issues – Policy and institutional coherence“ bzw. auf Seite 29 der UN-Resolution der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in deutscher Fassung, die Punkte 17.13 bis 17.15.

Es wird noch eine gute Menge Arbeit notwendig sein, um alle 17 Zielen mit ihren Unterzielen umzusetzen. Dies wird nur gelingen, indem wir alle gemeinsam dafür arbeiten und uns alle und die Institutionen weiterentwickeln. So ist zum Beispiel die finanzielle Beteiligung von deutschen staatlichen oder auch privaten Gesellschaften und Unternehmen an Projekten, welche ohne angemessene Partizipation von Betroffenen umgesetzt werden, möglichst bald zu verbieten, wie der folgende Bericht aufzeigt:

DEG-Staudammprojekt in Panama: Flutung ohne Zustimmung von Betroffenen

Köln, 20.06.16    Ohne Einigung mit den betroffenen indigenen Gemeinden hat die Flutung für den panamaischen Staudamm Barro Blanco begonnen. Nach jahrelangen Protesten und Vermittlungsversuchen schaffen die panamaische Regierung und die Betreiberfirma GENISA Tatsachen. Weil das Wasser nur noch wenige Meter von ihren Häusern entfernt ist, befürchten die Betroffenen, schon bald fliehen zu müssen. Dabei vereinbarten Regierung und Indigenen-Vertreter im August 2015, dass ohne eine Einigung nicht geflutet wird.

Quelle: https://www.urgewald.org/presse/deg-projekt-barro-blanco-fotos-infos, abgerufen am 31.8.2016

Hier gälte es das BMZ und die DEG anzufragen, inwieweit dieses Projekt ein Ziel, nämlich #SDG7 – „Zugang zu bezahlbarer, […] nachhaltiger […] Energie für alle sichern“, erfüllen hilft, während die Erfüllung anderer Ziele eher behindert werden. So können durch dieses Projekt folgende Effekte eintreffen:

  • #SDG1 und #SDG2: Aufgrund der notwendigen Umsiedlung der betroffenen Menschen in meist schnell erstellte Wohnblocks in Großstädten, wie dies bereits bei ähnlichen Staudammprojekten in Brasilien geschehen ist, könnten diese Menschen in Armut geraten. Herausgerissen aus ihrem Umfeld, in welchem sie oft seit Generationen lebten, müssen sie in Großstädten nach Arbeit suchen, damit sie Nahrung und Kleidung kaufen können, die sie vor der Umsiedlung meist selbst angebaut oder gefertigt haben.
  • #SDG3: In einer Umgebung, die aufgrund von fehlenden Arbeitsplätzen, zu verwahrlosen droht, können sich Krankheiten eher ausbreiten. Wenn dann noch die von Ahnen seit Jahrhunderten genutzten Pflanzen und Rezepturen nicht mehr wirken können oder nicht greifbar sind, so wird den Menschen auch die Möglichkeit genommen, sich selbst heilen oder behandeln zu können.

Dies ist nur eine unvollständige Aufzählung von 3 weiteren, aber doch wichtigen Zielen der #UN-Agenda2030, die von so einem Staudamm-Projekt in größerem Maße negativ berührt werden. Somit wäre es momentan angebracht, wenn wir unsere Regierung und die an diesem Projekt beteiligten, in Deutschland tätigen oder ansässigen Unternehmen darauf hinzuweisen, dass zuerst das Ziel #SDG16 mit seinem Unterziel 16.7 (Seite 27 der deutschen Fassung) umgesetzt werden sollte, bevor weitere Ziele beeinträchtigt werden:

Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist.

Anhand dieses Beispiels soll gezeigt werden, wie wir als zivilgesellschaftliche Eine-Welt-Akteure die #SDGs verwenden können, um schädliche Entwicklungen bei uns oder in den von uns betreuten Regionen auf der Welt zu verhindern, zu beheben oder zu mindern.