Mitarbeiter von Asha referierte über die Auswirkungen des Fairen Handel in Indien

Am Donnerstag, 22. September 2011, besuchte uns Ivan Carvalho aus Indien im Rahmen der Fairen Woche. Als langjähriger Mitarbeiter der indischen Handwerksorganisation ASHA handicrafts reiste er mit EL PUENTE durch Deutschland um über die positiven Auswirkungen des Fairen Handel zu berichten. ASHA wurde 1975 von einer Inderin gegründet. Obwohl nicht als Fair Trade-Organisation gegründet, verpflichtete sich die Organisation von Anfang an den Handel für die Handwerker zu verbessern, sie auszubilden und ihnen zu ermöglichen auch ohne ASHA auf soldien Beinen stehen zu können. So wurde lange vor dem Beitritt zur WFTO – World Fair Trade Organisation – 1995 der Grundstein für Fairen Handel gelegt und mittlerweile profitieren über 500 Handerwerkerinnen und Handwerker in 50 Gemeinden, verstreut über ganz Indien, von der Arbeit mit ASHA.

Ivan berichtete auch davon, dass ASHA nicht alle Handerwerkergruppen aufnehmen kann, die das gerne wünschen, da ASHA mit gerade 33 Mitarbeiterinnen, v.a. in Mumbai erstens nicht über die personelle Kapaziät verfügt, die dafür notwendig wäre und zweitens dauert der Prozess der Aufnahme ca. 2 Jahre. So wird erst mit kleineren Aufträgen geprüft, ob handwerkliche und kaufmännische Grundbedingungen eingehalten werden. Dabei wird auch vor Ort geprüft, inwieweit die Arbeitsplatzbedingungen, die Kapazitäten etc. den Ansprüchen von ASHA und der WFTO genügen. Erst nach dieser Phase wird ein Handwerker oder eine Produzentengruppe in den Lieferantenkreis aufgenommen.

Das Design der Produkte wird zum Großteil von den Handwerkerinnen und Handwerkern selbst entwickelt. In einigen Fällen helfen die Mitarbeiter von ASHA bei der Weiterentwicklung der Produkte, des Design und der Verpackung. In wenigen Fällen wird das Design zusammen mit Fairhandelskunden wie EL PUENTE entwickelt. Dies ist v.a. auf die unterschiedlichen Umweltbestimmungen zurückzuführen. So sind in der EU z.B. Farben und Lacke verboten, die in anderen Ländern noch zum Einsatz kommen dürfen.

Insgesamt war es für die ca. 35 Anwesenden, meist Mitarbeiterinnen aus Ortenauer Weltläden, ein sehr interessanter und informativer Abend, der zeigte, dass es nicht einfach nur Handel ist, den wir in den Läden des Fairen Handel betreiben. Denn ein wichtiger Teil der Entwicklung in den verschiedenen Gemeinden ist auch die Entwicklung von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für die Menschen vor Ort. So genießen nicht nur die Produzentinnen und Produzenten die Ausbildungen in den Produzentengruppen sondern es werden immer auch die Schulen in den Dörfern verbessert, damit auch die Kinder und Nachbarn in diesen Dörfern profitieren können. Dadurch wird zum Einen Neid verringert und zum Zweiten Bildungschancen und dadurch Einkommensmöglichkeiten verbessert. Ein Gewinn für viele tausend Familien – nicht nur für die Lieferanten von ASHA. So multipliziert sich der positive Effekt des Fairen Handel!

Einige der Produkte von ASHA gibt es auch bei uns in Offenburg. Fragen Sie einfach nach.