Weltläden beweisen Solidarität in der Coronakrise – Pressemitteilung vom 20.01.21

„Abstand halten!“ ist das Gebot der Stunde. Doch im Fairen Handel rücken alle enger zusammen, um die Corona-Krise zu bewältigen.

Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Menschen in Deutschland geraten die weltweiten Folgen oft aus dem Blick. „Die Produzenten des Fairen Handels in Afrika, Asien und Lateinamerika leiden enorm unter den Auswirkungen der Coronakrise“, sagt Christine Junker vom Weltladen Regentropfen, gemeinn. anerkannter Verein in Offenburg.

„In dieser schwierigen Situation beweist der Faire Handel seine Stärke als solidarisches Wirtschaftsmodell entlang der gesamten Lieferkette.“

Christine Junker, Geschäftsführerin

Produzentenorganisationen unterstützen ihre Mitglieder auf vielfältige Weise. Bei Kiboko Leisure Wear in Nairobi, Kenia konnten notleidende Arbeiter*innen über den firmeneigenen Sozialfonds kurzfristig unterstützt werden. Es wurden Lebensmittel und Gas zum Kochen gekauft, Mieten und Überbrückungsgelder gezahlt, Kleinvieh zur Selbstversorgung angeschafft.

Mitarbeiterinnen von Fairmail, Peru

Bestückt wird der Sozialfonds u.a. durch die Fair-Trade-Prämie, die essentieller Teil der Preisgestaltung im Fairen Handel ist. Auch die Fairhandels-Importeure, Lieferanten der 900 Weltläden in Deutschland haben ihre Produzenten mit erheblicher finanzieller Nothilfe, der Aufrechterhaltung der Bestellungen und Vorauszahlungen unterstützt.

Am Ende der fairen Lieferkette stehen die Weltläden. Mit viel Engagement halten die überwiegend ehrenamtlich Mitarbeitenden den Weltladen in Offenburg offen. So schaffen sie einen Absatzmarkt für die Waren der Produzent*innen

„Viele Menschen suchen in der Krise nach etwas Sinnvollem. Ein Einkauf im Weltladen oder ein Engagement bei uns stärkt benachteiligte Produzent*innen im Süden, denn sie sind dringend auf den Verkauf ihrer Waren angewiesen.“

Christine Junker, Geschäftsführerin
Tibetan Handicraft & Paper, Nepal

Mit der aktion #fairwertsteuer zeigen Weltläden und Kunden zusätzlich ihre internationale Solidarität. Dabei wurde die Mehrwertsteuer-Absenkung nicht an die Kunden weitergegeben, sondern kommt über einen Fonds Fair-Handels-Produzenten im Globalen Süden zugute. Bis Mitte Januar 2021 sind auf diese Weise bereits 320.000 Euro zusammengekommen und an 37 Handelspartner in zwölf Ländern ausgezahlt worden.

„Mit dieser Aktion und weiterer Spenden konnten wir 11.000 € an unsere Projektpartner und an lokale Organisationen weitergeben, die wir mit der Aktion Eine-Welt-Box unterstützen, z.B. Frauenhaus, Wärmestube, Kinder-Hospiz, Flüchtlingsorganisationen.“

Christine Junker, Geschäftsführerin
Frau Bruder und BuFDi Christian von der Offenburger Tafel

Danke für die Solidarität allen Spender*innen und Kund*innen, die in ihr in diesen turbulenten Zeiten an unserer Seite seid!“