Gepa erhöht den eigenen Mindestpreis für Bio-Rohkakao

Während wir uns mit Schokolade verwöhnen, leben Kakaobauern am anderen Ende der Kette noch immer in Armut. Und das, obwohl der Umsatz steigt.

Na? Der letzte Schoko-Nikolaus ist mittlerweile wohl schon gegessen. Schokolade ist gerade in der Pandemie für viele ein Trost. Nach einem kleinen Einbruch zu Beginn der Corona-Zeit stiegen Produktion und Umsatz im vergangenen Jahr wieder. Dagegen bleibt die Realität für die Kakaobauern bitter.

Kein Kinderspiel, sondern bitterer Arbeitsalltag: Aktuell schuften laut einer Studie der Universität Chicago 1,5 Millionen Kinder in Westafrika im Kakao-Anbau unter unmenschlichen Bedingungen, oft werden sie versklavt. Das Magazin „Der Spiegel“ betonte Ende 2020: „An keinem anderen Rohstoff klebt der Kolonialismus noch so sehr wie am Kakao“ und berichtet ebenfalls über Sklavenhandel und Kinderarbeit. 

Es geht auch anders

Das Fairhandelshaus GEPA erhöhte in 2021 den eigenen Mindestpreis für Bio-Rohkakao für alle Kakaopartner auf 3.500 US-Doller pro Tonne. Damit zahlt die GEPA im Schnitt 56 Prozent über dem Kakao-Weltmarktpreis! Außerdem kauft sie die Kakaobohnen und -butter direkt bei Kleinbauerngenossenschaften in Westafrika und Lateinamerika und lässt sie in mittelständischen Betrieben verarbeiten. Diese transparente Lieferkette ist wichtig. So verdienen die Kakaobäuer*innen deutlich mehr. Mit dem Kakao-Plus-Preis setzt die GEPA ein wichtiges Zeichen zur Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit. Denn: Nur wenn die Eltern genug verdienen, können die Kinder zur Schule gehen. 

Und was ist der Kakao-Plus-Preis der GEPA?

Wer kann dies wohl besser erklären als die GEPA selber?

Hier unten finden Sie eine detaillierte Musterkalkulation. Für eine größere Abbildung klicken Sie bitte auf folgenden Link:

https://www.gepa.de/fileadmin/user_upload/Info/Produktinfo/Musterkalkulation/MusterkalkSchoko_Kakao_Plus.pdf

Mit US $ 3.500 (inkl. Prämien) liegt der GEPA Kakao-Plus-Preis immer US $ 560 über dem Fairtrade-Mindestpreis zuzüglich Prämien. Grundsätzlich zahlt die GEPA auch immer mehr als Weltmarktpreis. Sollte der Weltmarktpreis zuzüglich Fairtrade- und Bio-Prämie höher liegen als US $ 3.500, passt sich die GEPA dem an und bezahlt den höheren Weltmarktpreis plus Fairtrade- und Bio-Prämie. Sollte der Weltmarktpreis höher liegen als der Fairtrade-Mindestpreis, passt sich Fairtrade dem an und bezahlt den höheren Weltmarktpreis plus Fairtrade- und Bio-Prämie.

Peter Schaumberger: „Angespornt durch den CSR- Preis der Bundesregierung, wollen wir gerade den Konzernen zeigen, dass faire Preise, Sorgfalt und Verantwortung in transparenten Lieferketten keine unerfüllbaren Visionen sind. Wir brauchen dafür kein Gesetz, die Konzerne schon.“
Der „Kakao-Plus-Preis“ stärkt die Mitglieder der GEPA-Partnergenossenschaften direkt und indirekt. Durch den höheren Preis kann eine Kooperative mehr investieren, zum Beispiel in Schulbildung oder Freizeitangebote der Kinder ihrer Mitglieder, die eigene Weiterqualifizierung oder den Straßenbau.

„Faire Preise sowie Verantwortung in transparenten Lieferketten? Dafür brauchen wir kein Gesetz, die Konzerne schon.“

GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger