„Make Chocolate Fair“ – eine Stellungnahme

Schokoladenhasen mit Protestschilder

Unsere Osterhasenaktion, gemeinsam mit dem INKOTA-Netzwerk, war ein voller Erfolg. Jetzt folgte auch die erste Stellungnahme eines Schokoladenherstellers. Unser Dank dafür.

Originalnachricht ——– Betreff: Antwort: Make Chocolate Fair! Deutschland – INKOTA Datum: 05.05.2022 13:49

Von: Verbraucherservice <Verbraucherservice@Ritter-Sport.De>

Sehr geehrter Herr B.

wir bedanken uns für Ihre Zuschrift und Ihr Interesse an unserem Unternehmen. Es ist gut, dass sich immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher, so wie Sie, für die sozialen und ökologischen Bedingungen im Kakaoanbau interessieren. Als mittelständisches Familienunternehmen sehen wir es als unsere Verpflichtung an, verantwortungsvoll gegenüber Mensch und Umwelt zu handeln. Seit über 30 Jahren engagieren wir uns im nachhaltigen Kakaoanabau in Nicaragua und arbeiten eng mit rund 30 Kakaokooperativen und fast 4.000 Kakaobäuerinnen und Kakaobauern zusammen. Das Prinzip der langfristigen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit haben wir zwischenzeitlich auch auf unsere weiteren Kakao-Herkunftsländer übertragen. Seit einigen Jahren bauen wir Programme in Ghana, der Elfenbeinküste, Nigeria und auch in Peru auf. Dabei geht es uns immer darum, über den zertifizierten Kakao hinaus, in direkten Kontakten vor Ort durch individuelle Programme die Kakaobäuerinnen und Kakaobauern zu unterstützen.

Bildquelle: Website Rittersport

Dazu gehören die Pflanzung von vielen tausend Schattenbäumen, die Einführung von „Child Labour Monitoring and Remediation Systemen“ die dazu dienen, mit regionalen Ansprechpartnern vor Ort die Familien zu besuchen und Missstände nicht nur aufzudecken, sondern auch nachhaltige Lösungen zu finden. Aber auch Weiterbildung für die Produzentinnen und Produzenten in kaufmännischen wie auch landwirtschaftlichen Praktiken gehören dazu. Die Herausforderungen im Kakaoanbau sind sehr vielschichtig. In Westafrika ist der Kakaosektor in vielen Ländern staatlich kontrolliert und reguliert. Um eine wirklich sektorweite Veränderung umzusetzen, bedarf es das Zutun vieler Akteure und das Zusammenspiel vieler Parameter. Der Kakaopreis ist nur einer davon. Wir übernehmen Verantwortung entlang unserer Lieferkette bis in den Ursprung. Einige Beispiele und Berichte finden sie dazu auch auf unserem Nachhaltigkeits-Blog (Link: https://www.ritter-sport.de/blog/category/nachhaltigkeit/)

Kakao aus Nicaragua für Rittersport (Bildquelle: Rittersport

Darüber hinaus haben wir uns 2012 dazu entschieden, in den Aufbau einer eigenen Kakaoplantage (El Cacao) in Nicaragua zu investieren. Hier können wir den Kakaoanbau neu denken und Prozesse mit eigener Erfahrung verbessern. Diese Erfahrungen teilen wir mit allen an unserer Lieferkette Beteiligten. Unsere Plantage El Cacao ist mit 2.500 ha die Heimat einer reichen Fauna und Flora. Nur ca. 1.200 ha nutzen wir für den Anbau von Kakao in einer Mischkultur, dem Agroforstsystem. Den Rest, abzüglich von ca. 100 ha Infrastruktur wie Straßen, Verarbeitungshallen, einer Kantine für Mitarbeiter und auch einer Sanistelle, schützen wir in seiner ursprünglichen Form als Wald, Feuchtgebiet und Flüssen. Da wir uns durchaus bewusst sind, dass wir als Mittelständler nur einen begrenzten Einfluss in diesem großen Markt haben, engagieren wir uns auch in branchenübergreifenden Multi-Stakeholder-Initiativen, wie dem Forum Nachhaltiger Kakao. Dort suchen wir gemeinsam mit anderen Unternehmen, dem Handel sowie der Zivilgesellschaft (wie z.B. Inkota) nach sektorweiten Lösungen und treiben gemeinsam Projekte im nachhaltigen Kakaoanbau voran. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Information weiterhelfen konnten und stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen aus Waldenbuch

i.A. Dana Böttcher | Verbraucherservice e: p: f: verbraucherservice@ritter-sport.de

https://www.ritter-sport.com/de/nachhaltigkeit