Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit, so lautet das Motto der diesjährigen Fairen Woche!
Die Klimakrise verschärft globale Ungleichheiten. Sie betrifft zwar alle Menschen weltweit, doch nicht im gleichen Maß: Arme Menschen sind stärker betroffen als reiche, viele Länder des Globalen Südens stärker als die des Nordens.
Besonders ungerecht ist, dass vor allem die Menschen unter den Folgen der Klimakrise leiden, die am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben: Der Großteil der Menschen im Globalen Süden sowie junge Menschen und zukünftige Generationen. Umgekehrt sind diejenigen, die die Klimakrise maßgeblich verursacht haben, nämlich der Großteil der Bevölkerung im Globalen Norden, (noch) nicht sehr stark von ihren Folgen betroffen.
Hinzu kommt, dass vor allem reiche Menschen und Länder über Mittel verfügen, sich gegen die Folgen der Klimakrise zu schützen und materielle Schäden zu reparieren. Die meisten Menschen im Globalen Süden hingegen haben diese Möglichkeiten nicht, während sie gleichzeitig bereits stärker von den Folgen betroffen sind. Hunderttausende Menschen haben dort durch die Klimakrise bereits ihre Existenzgrundlage oder sogar ihr Leben verloren.
Die Klimakrise trifft Kleinproduzent*innen hart
Von den Folgen der Klimakrise sind auch Partner des Fairen Handels betroffen, vor allem in der Landwirtschaft, aber auch Handwerksproduzent*innen. Hier einige Beispiele:
- Verspätete Regenzeiten lassen Feldfrüchte verdorren
- Zu frühe Regenfälle Blüten an Bäumen und Sträuchern vernichten.
- Prognosen gehen davon aus, dass in vielen der heutigen Kaffeeanbaugebiete in wenigen Jahren keine Kaffeeproduktion mehr möglich sein wird.
Kennen Sie die zehn Grundsätze des Fairen Handels? Dann dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass es beim zehnten Grundsatz jetzt eine Ergänzung gibt.
Bislang hieß es „Schutz der Umwelt“.
Die neue Formulierung lautet:
Schutz der Umwelt und Einsatz gegen den Klimawandel“
Der Faire Handel ist nämlich Teil der Lösung auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit.
Faire Handelspraktiken und faire Preise ermöglichen Produzent*innen ein klimaschonendes Wirtschaften und ein Arbeiten in Würde. Darüber hinaus leisten alle Akteure entlang der fairen Handelskette wichtige Beiträge zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise.