„Revolte der Würde“

Foto: rote Tomaten am Strauch

Die Evangelische Erwachsenenbildung Ortenau möchte uns auf folgende Veranstaltung hinweisen.

Nachfolge-Veranstaltung zum Thema:

Wege aus Armut und moderner Sklaverei in Süditalien

(Follow up Das neue Evangelium)

Montag, 14. Juni 2021, um 19 Uhr

Online-Gespräch mit:

Gianfranco Rizutti, Arbeitnehmerseelsorge Erzdiözese Freiburg

Christiane Lüst, Öko & Fair Gauting, Vertrieb fair produzierter Tomatenprodukte für Deutschland (No Cap)

Gäste aus Italien – per Zoom zugeschaltet:

Don Antonio Polidoro, Erzdiözese Matera, Direktor „Ufficio Pastorale dei Migrantes“ (Migrantenpastoral)

Hervé Papa Latyr Faye, Leiter Casa Sankara

In Italien stranden viele Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa. Große Teile der südeuropäischen Landwirtschaft leben von der Arbeitskraft der meist illegalen Migranten. Menschen arbeiten für einen Hungerlohn, wenn sie überhaupt Geld bekommen, leben in unwürdigen Quartieren und haben keinerlei Sicherheit bei Arbeitsunfällen.

Milo Rau hat mit seinem Film „Das neue Evangelium“ diese Form moderner Sklaverei thematisiert. „Das neue Evangelium“ ist ein filmisches Meisterwerk zwischen Dokumentarfilm, Spielfilm und politischer Aktionskunst. Popstar der Kultur- und Theaterszene Milo Rau inszeniert mit Flüchtlingsaktivist Yvan Sagnet eine moderne Geschichte eines Schwarzen Jesus mit radikal aktuellen Bezügen. Hauptdarsteller Yvan Sagnet stammt aus Kamerun und arbeitete selbst auf einer Tomatenplantage in Apulien, bis er 2011 den bisher größten Streik in der italienische Landwirtschaft organisierte. Der dokumentarische Teil des Films zeigt die sogenannte „Revolte der Würde“, den Aufbau von Solidaritätsstrukturen für Geflüchtete in Süditalien.

Quellefoto: Öko&Fair Umweltzentrum Gauting

An diesem Abend liegt unser Augenmerk auf der Situation für Kleinbauern und Migranten sowie dem Engagement der Kirche. Betriebsseelsorger Gianfranco Rizzuti nimmt uns mit in die von Armut geprägte Region, Don Antonio Polidoro von der Migrantenpastoral ist aus Italien zugeschaltet. Christiane Lüst, die den Vertrieb fair produzierter Tomatenprodukte für Deutschland aufgebaut hat, berichtet vom Stand verschiedener Projekte. Hervé Papa Latyr Faye, einer der Leiter der Häuser der Würde – Casa Sankara – gibt Einblicke in die Arbeit mit und für Geflüchtete.

Eingeladen sind alle an der Situation Interessierten. Kenntnis des Films „Das neue Evangelium“ von Milo Rau ist nicht erforderlich, jedoch können wir den Film sehr empfehlen. Der Film ist erhältlich auf DVD.

Anmeldung:

info@bildungszentrum-singen.de

eeb.villingen@kbz.ekiba.de

Veranstaltende: Bildungszentrum Singen, Ev. Erwachsenenbildung Kbz Villingen,

Kath. Arbeitnehmerseelsorge Freiburg

Unser Beitrag:

Neben Produkte von Libera Terra – siehe Artikel auf dieser Homepage vom 10. Mai 2021 – verkaufen wir vom Weltladen Regentropfen seit einiger Zeit auch Produkte vom Projekt „NO CAP“. Auf dem Foto „Tomato Puree“ und „Passata di pomodoro datterino giallo“

Quelle: Öko&Fair
Umweltzentrum Gauting

Jede verkaufte „No-Cap“-Dose, jedes verkaufte „No-Cap“-Glas sichert in Italien faire Preise für Landwirte, faire Löhne und Arbeitszeiten für afrikanische Migranten, die nicht mehr von der Mafia ausgebeutet werden. „No Cap“ ist die Abkürzung für „No Caporalata“ und heißt übersetzt: Keine illegale Anwerbung unterbezahlter Landarbeiter.

Eine hervorragende und komplette Darstellung der Sklavenarbeit am Beispiel der italienischen Tomaten hat Slow Food Youth in einem hörenswerten Audio-Feature erstellt.

Redaktion: Lotta De Carlo, Anna Marie Straub; Sprecherinnen: Anna-Lea Weiand, Katrin Mattila, Manon Lacoste, Marlene Meissner; Interviewpartner: Raffaele Falcone, Stefano Liberti, Davide Mattiello, Gilles Reckinger, Johannes Schorling.

Mit Unterstützung von: Thomas Beutler, Marlene Boll, Sabina De Carlo, Anna Julia Messerschmidt und Patrizia Monti; Schnitt und Musik: Anna-Lea Weiand