Kakaopreise klettern auf Rekordhoch aber …

Die Kakaopreise gehen zurzeit durch die Decke. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis mehr als verdoppelt, auf Sicht von einem Jahr ergibt sich mehr als eine Verdreifachung.

Dafür verantwortlich sind vor allem die Entwicklungen in zwei der wichtigsten Kakao-Exportländer: Côte d’Ivoire und Ghana. In der Côte d’Ivoire, dem größten Kakao-Exportland, gab es einen massiven Produktionseinbruch im Vergleich zum letzten Jahr (- 32%) . In Ghana wird ebenfalls ein Produktionsrückgang durch die Pflanzenkrankheit „Swollen Shoot Disease“ erwartet.

Doch bei den Kakao-Produzenten und Produzentinnen kommt so gut wie gar nichts an. Warum?

Während Schokolade für Verbraucher und Verbraucherinnen wahrscheinlich teurer wird, haben die Bauer und Bäuerinnen in der Côte d’Ivoire und Ghana erstmal nichts davon. Denn: die Preise wurden in beiden Ländern bereits vor der Erntesaison festgelegt.

Mehr als nur ein Hoffnungsschimmer? Ghana will Kakaobauern angemessener bezahlen

Wegen der zahlreichen Herausforderungen will die ghanaische Vermarktungsbehörde Cocobod den Landwirten jetzt mehr Geld für Kakao zusichern. Lesen Sie dazu ganz aktuell: https://www.spiegel.de/wirtschaft/schokolade-ghana-will-kakaobauern-besser-bezahlen-a-e1d591ae-f7f5-4203-bd05-fff87216ab0f

Allerdings, eins ist sicher: Kakaobäuer*innen sind weiterhin in ihrer Existenz bedroht. Und die bittere Realität: Kinderarbeit! Allein in Ghana und Côte d’Ivoire müssen 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten, weil ihre Eltern sich keine bezahlten Arbeitskräfte leisten können. In Côte d’Ivoire müsste sich der Kakaopreis mindestens verdoppeln, um existenzsichernd zu sein.

Schokolade muss endlich fair und existenzsichernde Preise zum Standard werden ! Der Hauptgrund für Kinderarbeit im Kakaoanbau ist Armut. Faire Preise beugen Kinderarbeit vor: ein großer Schritt, um Kinderarbeit im Kakaoanbau zu beenden wäre es, wenn Schokoladenunternehmen den Kakaobäuer*innen endlich einen fairen Preis bezahlen.

Im Rahmen einer Aktion des Netzwerkes Inkota sammeln wir vom Weltladen Regentropfen Unterschriften: für faire Kakaopreise – gegen Kinderarbeit.

https://www.inkota.de/faire-kakaopreise

Im März 2024 waren Mitarbeiter*innen als Osterhasen verkleidet unterwegs um über die Ungerechtigkeit in der Schokoladenbranche aufzuklären und Unterschriften zu sammeln.